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Sächsiche Zeitung

Die Nebelschützer Sauenzüchter bieten im Direktverkauf eigens produzierte Fleischwaren an. Jetzt auch in Panschwitz.


 VON MANUELA REUSS
Verkäuferin

Ines Schmiedgen zeigt zwei herrliche Bratenstücke. Wer bei den Nebelschützern kauft, weiß, dass die Schweine nicht durchs ganze Land gekarrt wurden, bevor sie in der Auslage landen.

Foto: Mathias Schumann


Ines Schmiedgen präsentiert zwei herrliche Bratenstücke: Schweinekamm und Hochrippe vom Rind sehen verlockend aus. Die Verkäuferin in der hauseigenen Fleischerei der Sauenzuchtanlage Nebelschütz kann aus dem Vollen schöpfen. Die Auslagen sind proppevoll, Fleisch und Wurst sehen zum Anbeißen aus. Doch nicht nur mit Schinken, Schnitzel und Co. können die Nebelschützer Sauenzüchter punkten. Sondern vor allem mit Vertrauen. Der Betrieb verarbeitet Schweinefleisch aus eigener Erzeugung und Rind von den Berufskollegen aus Skaska.

Seit zwei Jahrzehnten vermarktet das 35köpfige Team um Monika Srocka in Nebelschütz Schweine und Ferkel auch direk. Pro Woche gehen 12 bis 15 ausgewachsene Tiere über den Tresen, dazu etliche Spanferkel. Begonnen hatte alles mit ganz primitiven Mitteln in einer alten Bauarbeiterbaracke, erinnert sich die Chefin. Die Nebelschützer hatten damals die Idee, ein Schlachtfest zu organisieren. Denn nach der Wende war ein Standbein des Nebelschützer Betriebes weggebrochen — der private Ferkel- und Schlachtschweinabsatz. “Zu DDR-Zeiten hatte jeder, der konnte, Schweine gemästet und damit ordentlich Geld verdient”, erklärt die Landwirtin, die seit 32 Jahren in der Sauenzuchtanlage arbeitet. Mit dem Umbruch änderte sich das. Großmärkte boten und bieten noch immer Fleisch und Wurst im Überfluss.

Die Nebelschützer schlachteten also drei Schweine und harrten der Dinge, die da kamen. Der Erfolg war überwältigend. “Die Leute waren mit Eimern, Töpfen und Krügen da.” Binnen kurzer Zeit war alles ausverkauft. Und die Idee, eine eigene Fleischerei zu etablieren, geboren. Dafür bauten die Nebelschützer ein ehemaliges Werkstattgebäude um. Neben dem Ladengeschäft entstand auch ein nach EU-Normen zertifiziertes Schlachthaus. 16 Mitarbeiter kümmern sich inzwischen um die Direktvermarktung. Zu der gehört übrigens auch ein Partyservice. Neben dem Werksverkauf in Nebelschütz — mittwochs und freitags geöffnet — betreibt das Unternehmen noch eine Filiale in der ehemaligen Kaufhalle in Panschwitz-Kuckau, die dienstags bis sonnabends geöffnet ist.

Die Fleisch- und Wurstwaren der Nebelschützer sind gefragt. Denn die Kunden wissen, dass sie frische, regionale und handgemachte Produkte bekommen. “Natürlich erleichtern uns auch Maschinen die Arbeit, aber bei uns entsteht noch ganz viel in Handarbeit. Bis hin zum Abschmecken.” Dafür sorgen vier fest angestellte Fleischer. Damit das so bleibt, bilden die Nebelschützer auch aus. Derzeit lerne ein vielversprechender Azubi aus der Region den Fleischerberuf, freut sich die Chefin. Ein weiterer Azubi wird zum Landwirt ausgebildet.

Seit 1984 züchtet der Nebelschützer Betrieb Schweine. Fremde Tiere kamen seitdem nicht dazu. Den Bestand habe man immer aus eigenen Tieren reproduziert, so Monika Srocka. Da weiß man, was im Stall steht. Derzeit sind das 1900 Sauen. Die Muttertiere seien eine Kreuzung aus Land- und Edelschwein, der (nur per Sperma existierende) Vater ist ein Pietrain — eine sehr fleischreiche, belgische Rasse.

Die meisten der in Nebelschütz geborenen Ferkel werden nach Bayern verkauft. Die dortigen Abnehmer wollen einen hohen Magerfleischanteil, weiß die Geschäftsführerin. Früher sei es nach Tonnage gegangen, jetzt ist die Qualität entscheidend. “Schinken, Kotelett und Lende will der Kunde heute.” Die Nebelschützer haben reichlich von allem im Sortiment.

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